Seltene Gartenschätze

Datum: 17. Oktober 2016


Koordination der Erhaltung und Wiederbelebung von lokaler Agrobiodiversität in Westfalen-Lippe

Das LWL-Freilichtmuseum in Detmold leistet Erhaltungs- und Inventarisierungsarbeit in der regionalen Agrobiodiversität.



Der Herbst ist eine arbeitsreiche, aber auch schöne Zeit für Hobbygärtner. Neben letzten Erntearbeiten, bietet er sich für Neuanpflanzungen an und birgt daher viele Gestaltungsmöglichkeiten. Wer seinem Garten noch das ein oder andere Gemüseschätzchen hinzufügen möchte, wird vielleicht im LWL-Freilichtmuseum Detmold fündig. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist auf der Suche nach weiteren Paten, die vor allem seltene Gemüsesorten übernehmen möchten. 2014 wurde dort von den „Freunden des LWL-Freilichtmuseums Detmold“ das Projekt „Koordination der Erhaltung und Wiederbelebung von lokaler Agrobiodiversität in Westfalen-Lippe“ ins Leben gerufen. Es wird finanziert durch die Umweltstiftung Lippe.

Zahlreiche Wild- und Kulturpflanzen verschwinden ersatzlos aus unserer Landschaft. Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen und zum Erhalt dieser wertvollen kulturellen Vielfalt beizutragen, widmet sich das Freilichtmuseum seit 2011 verstärkt diesem Thema, zunächst in einem durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten Projekt, seit zwei Jahren mit Unterstützung der Umweltstiftung Lippe. Im Rahmen dieses Projektes werden Konzepte zur dauerhaften Erhaltung bereits vorher gesammelter Sorten entwickelt, weitere alte Sorten gesammelt und diese ausführlich dokumentiert. Die Bilanz kann sich sehen lassen: etwa 900 Portionen Saatgut sind bisher verteilt worden, mehr als 300 Personen haben Interesse an einer Mitarbeit der Erhaltung alter Sorten gezeigt. Am beliebtesten sind Bohnen und die sogenannte „Lippische Palme“, eine Grünkohlsorte.

Aber es können umgekehrt auch alte Gemüsesorten beim LWL-Freilichtmuseum Detmold abgegeben werden. Bei der Übernahme einer Sorte wird beispielsweise von den Anbauern genau erfragt, wie alt sie ist, wie sie in den Garten gekommen ist, welche Besonderheiten beim Anbau berücksichtigt werden sollten und wie sie in der jeweiligen Familie verwendet wird.

Die alten Sorten werden in einem dafür speziell angelegten Vermehrungsgarten angebaut, fotografiert, ihr Wachsen und Gedeihen dokumentiert, Sortensteckbriefe entworfen, Saatgut geerntet, gelagert und wiederum für die Abgabe vorbereitet.

Zu der Arbeit der LWL-Saatguttechnikerin Margret Blümel gehört es auch, immer wieder in der Öffentlichkeit auf das Projekt aufmerksam zu machen, zuletzt bei der museumeigenen Veranstaltung „Freilichtgenuss“ Anfang September oder erst kürzlich bei der „Krummen Kulturnacht“ in der Detmolder Innenstadt. Interessierte konnten sich dort über alte Sorten informieren und ihre Kenntnisse bei der Bestimmung von Saatgut unter Beweis stellen, als Preis gab es Gemüse aus den Museumsgärten.

Text: LWL-Freilichtmuseum Detmold, Ruth Lakenbrink; Foto: LWL/DBCO

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