Hintergrund
Bei der Varroa destructor handelt es sich um eine Milbe, die ursprünglich in Korea und in der malayisch-indonesischen Region beheimatet war. Dort lebt sie als Schmarotzer auf der dort beheimateten Honigbiene „Apis cerana“. Die „Apis cerana“ hat sich im Lauf der Evolution an die Varroa angepasst und Abwehrmechanismen entwickelt. Mit dem Aufkommen des weltweiten Handels, wurde die europäische Biene „Apis mellifera“ wegen ihrer größeren Sammelleistung in den asiatischen Raum verbracht und kam dort in Kontakt mit der Varroa.
Da auch Bienenvölker zurück nach Zentraleuropa verbracht wurden, wurde die Varroa mit den Bienen hier eingeschleppt. Die europäischen Bienen „Apis mellifera“ können so kurzfristig keine ausreichenden Abwehrmechanismen entwickeln, so hat sich die Varroa inzwischen fast weltweit ausgebreitet und ist in jedem Bienenvolk präsent. Die Varroa sticht die Honigbienen an und ernährt sich von der Körperflüssigkeit. Dabei verbreitet sie viele Viren. Ohne die Bekämpfung der Varroa kann die europäische Honigbiene den Befall durch Varroa nicht überleben.
Der imkerliche Eingriff erfolgte bis vor Kurzem noch durch Medikamente, die sich im Wachs der Biene anreicherten und oft auch im Honig nachweisbar waren. Diese Mittel sind heute in Deutschland verboten. Alternativ wurden Verfahren entwickelt, mit biologischen Säuren den Varroabefall zu minimieren. Da diese Säuren für den Anwender nicht ungefährlich – und nur bei sorgfältiger Verwendung wirksam – sind, ist eine gute Schulung im Umgang unerlässlich.
Projekt
In den letzten Jahren kommen biologisch-mechanische Verfahren hinzu, die den Einsatz der biologischen Säuren reduzieren oder gar ersetzen sollen. Auch hier ist eine Schulung der Imker notwendig. Da es nicht möglich ist, die inzwischen sehr stark angewachsene Zahl der Imker direkt zu schulen, hatte sich der Kreisimkerverein Lippe zu einer Multiplikatoren-Schulung entschieden. Dabei wurden die ehrenamtlichen Bienensachverständigen und weitere Imker, die in den Ortsvereinen die Schulung weiterer Imker übernehmen, auf den neusten Stand gebracht und in der praktischen Anwendung der Bekämpfungsverfahren geschult.
Fazit
Am 04. März 2023 fand die Multiplikatoren-Schulung des Kreisimkervereins Lippe zur Bekämpfung der Varroa-Milbe statt. Mit insgesamt 29 Teilnehmenden war die Schulung gut besucht und bot den Imkern die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen im Umgang mit der Varroa destructor zu informieren.